Aus der Serie "Mirjam testet" in Women in Business, Sommer 2015

Abwechslung beim Lauf-Training

Sind Sie mal aus Alcatraz ausgebrochen? Ich schon. Es hat mich ordentlich Puste gekostet - und genau das war auch Sinn der Sache.

Eigentlich jogge ich gerne, aber nicht alleine. Zu eintönig. Ich habe mich deshalb auf die Suche nach Begleitern gemacht, die Abwechslung und Unterhaltung beim Joggen bringen. Und wurde fündig!

Die App Runtastic (iPhone, Android und Windows Phone) ist eine der besten Apps für Läufer, weil sie die Möglichkeiten bietet, Läufe aufzuzeichnen und genau auszuwerten. Ich habe sie aber aus einem anderen Grund geladen. Bei Runtastic gibt es eine Rubrik namens "Story Running". Hier bewegt sich die Läuferin mitten in einer Geschichte. Ausprobiert habe ich die Story "Träger der Wahrheit I - Die Mauern von Alcatraz". Während 38 Minuten erlebe ich mit, wie ein als Wirtschaftsspion verurteilter Alcatraz-Insasse ausbricht. Teile der Geschichte wechseln sich ab mit längeren Phasen von Musik. Die Geschichte ist nicht weltbewegend, aber treibt zum Laufen an und die Zeit vergeht damit im Nu. Runtastic bietet rund ein Dutzend Story runs zu je einem Franken. Um Story runs zu kaufen, reicht die kostenlose Grundversion der App. Die Pro-Version kostet rund 5 Franken. Sie bietet unter anderem zusätzlich Intervall-Trainings oder Sprachansagen zu Laufdistanz und Geschwindigkeit.

Wer regelmässig mit einer Mission laufen will, kann die App "Zombies run" (iPhone, Android und Windows Phone) herunterladen. Sie ist eine Mischung aus Laufsoftware und Spiel enthält rund 200 Missionen à je 40 Minuten. Ich wollte die App zuerst nicht ausprobieren, da ich mit Zombiegeschichten nicht viel anfangen kann. Doch wer den Versuch wagt, ist sofort mitten in der Geschichte und kommt so schnell nicht davon los. Auf der Flucht vor Zombies gilt es, verschiedene Gegenstände zu sammeln und ins Basislager zu bringen. Die Geschichte ist detailreich und man wird von den Mitstreitern immer wieder direkt angesprochen. "Zombies run" hat Suchtpotential. Und dies ist im Kontext des Laufens durchaus erwünscht. Ein Pluspunkt ist, dass man zwischen den Sprechsequenzen eigene Musik abspielen kann. Aufschlussreich sind zudem die Statistiken mit Distanzen, Laufzeiten und Geschwindigkeit. Die ersten vier Episoden gibt es kostenlos. Wer mehr will, löst eine Mitgliedschaft für knapp 3 Franken pro Monat und erhält Zugriff auf alle Story Missionen. Die App gibt es nur in englischer Sprache.

Eine Alternative zu den Geschichten ist die Begleitung durch Musik. Die App "Rock my run" (iPhone und Android) bietet verschiedene Playlisten, die sich speziell zum Laufen eigenen. Das Besondere: Die App ermöglicht es, mittels eines Rads genau einzustellen, wie viele Schläge pro Minute die Musik haben soll. Entweder man passt die Musik der aktuellen Laufgeschwindigkeit an. Oder man setzt eine Schrittzahl fest und versucht das Tempo zu steigern, indem man sich am Takt der Musik orientiert. Allerdings: Nicht bei jeder Playlist verläuft der Übergang zwischen den Songs ganz nahtlos. Und es gibt keine Möglichkeit, selbst Playlists zusammenzustellen. Die Pro-Version der App kostet rund 4.50 Franken pro Monat.

Fazit: Alle vorgestellten Apps sind eine Bereicherung für das Lauftraining. Schade gibt es die verschiedenen Funktionen noch nicht in einer App vereint.

Mirjam Fonti